Wir alle erfahren im Laufe unseres Lebens nicht nur schöne und leichte Momente, sondern erleben Schicksalsschläge, geraten in Krisen oder sehen uns konfrontiert mit ängstigenden Herausforderungen. In den meisten Fällen schaffen wir es aus eigener Kraft und mit Unterstützung von Freunden und Familie diese Zeiten der Trauer, Verunsicherung und Überforderung zu meistern. Manchmal jedoch sind Gefühle der Verzweiflung, Angst, Hoffnungslosigkeit oder auch Wut so tiefgreifend und beherrschend, die Beziehung zu sich selbst und anderen so nachhaltig beeinträchtigt, dass es professioneller psychotherapeutischer Hilfe bedarf.

Aus Sicht der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie spielen bei der Entstehung von psychischen Erkrankungen unbewusste Motive und Konflikte, sowie nicht bewältigte Beziehungserfahrungen eine entscheidende Rolle. In der gemeinsamen therapeutischen Arbeit richten wir unseren Blick daher auch hinter das Oberflächliche und Augenscheinliche.

Zentral sind hierbei Ihre Beziehungserfahrungen - sowohl die mit ihren frühesten Bezugspersonen, als auch die aktuellen - und deren Wechselwirkungen mit Ihrer inneren psychischen Welt. Wir beschäftigen uns damit, wer und was Sie geprägt hat, und wie Sie zu der Person geworden sind, die Sie sind, mit all Ihren Stärken und Schwächen. Hierbei ist es mir wichtig, Symptome nicht nur als Probleme zu betrachten, die es schnellstmöglich loszuwerden gilt, sondern sie gemeinsam mit Ihnen in ihrer Funktion als kreative und oft für das psychische Überleben notwendige Bewältigungs- und Lösungsversuche der Psyche zu verstehen und anzuerkennen. Auf diesen Einsichten aufbauend geht es um die Stärkung Ihrer Fähigkeit und Kompetenz, nicht mehr hilfreiche bis leidvolle Gewohnheiten verändern zu können, den eigenen Erlebens- und Handlungsspielraum zu erweitern, im Denken und Tun Neues zu wagen und Ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Für diese emotional sehr fordernde und oft an tiefe Wunden rührende Arbeit ist eine vertrauensvolle Therapeut-Patient-Beziehung unerlässlich. Umso mehr, da diese selbst ein unmittelbares Erfahrungs- und Übungsfeld darstellt, in dem unbewusste und bewusste Aspekte ihres Erlebens und Verhaltens zum Ausdruck kommen, die dann gemeinsam im Hier und Jetzt betrachtet, gefühlt, verstanden und gegebenenfalls verändert werden können.